Ein zauberhaftes, außergewöhnliches Monument, das dem sardischen Volk des Neolithikums die Würde eines „Leuchtturms“ unter den mediterranen Zivilisationen verleiht. Das Grabmal mit bemalter Baustruktur ist das berühmteste der vier Domus de Janas in der Nekropole von Monte Siseri, im Gebiet von Putifigari, einer kleinen Stadt an der Grenze zwischen Nurra und Logudoro Turritano. Sie ist bekannt als s’Incantu, der Zauber: Nie war ein Name treffender für ein fünftausend Jahre altes Wunderwerk, dem spektakulärsten der 215 (von insgesamt 3500) auf der Insel entdeckten Domus mit Skulpturen oder Malereien! Im Inneren erreicht die neolithische Kunst dank der architektonischen Komplexität und Harmonie, dem Reichtum und der Vielfalt der Dekorationen und Farben ihren Höhepunkt, eine Raffinesse, die mit der Achtung der vornuragischen Völker vor den Toten zusammenhängt. Das 1989 entdeckte s’Incantu kann zwischen dem jüngeren Neolithikum und der Kupfersteinzeit (3200-2600 v. Chr.) datiert werden und fand bis zur Römerzeit Verwendung. Es handelt sich um das Grab I des Gräberfeldes, das amphitheaterartig in einem Aufschluss aus rosafarbenem Tuffstein am Hang des Siseri in 850 m Höhe ausgegraben wurde. Wenige Dutzend Meter entfernt befinden sich die Gräber II und III, die aufgrund des teilweisen Einsturzes der Decken beschädigt und überflutet sind. Auf der gegenüberliegenden Seite des Berges, 700 m von den drei anderen entfernt, befindet sich das vierte Hypogäum, das ebenfalls beschädigt ist.