Viele traumhafte, wilde und schwer zugängliche Orte tauchen in keiner Rangliste auf – nicht wegen mangelnder Schönheit, sondern weil sie von Natur aus nicht alle Kriterien und Dienstleistungen der Foundation for Environmental Education erfüllen können. Das Sardinien der Blauen Flaggen ist und bleibt unbestritten das Sinnbild für kristallklares Meer – das Sommerziel schlechthin – und steht dabei vor allem für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, für Service und Sicherheit sowie für Aufklärung und Information zum Schutz einer über weite Strecken noch unberührten Küste. Das FEE-Siegel, Ergebnis eines äußerst strengen Auswahlverfahrens, wurde 2025 an rund 58 Strände in 16 sardischen Gemeinden vergeben – eine Auszeichnung für das Engagement, das dem gesamten Küstenstreifen der Insel gewidmet wird.
Von Nord nach Süd: von Trinità d'Agultu – Vignola mit Cala Sarraina, La Marinedda und Spiaggia Lunga, den Perlen des kleinen Küstenortes Isola Rossa, bis nach Quartu Sant’Elena, das die Flagge erneut am Stadtstrand von Poetto hisst – gemeinsam mit Cagliari – und auch in Mari Pintau bestätigt, dem „gemalten Meer“, dessen Name allein schon ein Versprechen ist. Von Ost nach West: von der berühmten Torre di Barì und den weniger bekannten Stränden Bucca 'e Strumpu und Sa Marina bei Bari Sardo bis zum weitläufigen, gastfreundlichen Torregrande bei Oristano.
Viele der ausgezeichneten Strände liegen im Norden Sardiniens. Ganz im Norden präsentiert Santa Teresa Gallura eine Postkartenküste mit sechs seit Jahren prämierten Stränden: dem Stadtjuwel Rena Bianca, drei Stränden am Capo Testa – Rena Ponente an der Westseite des Kaps, La Taltana und die herrliche Zia Culumba –, sowie La Marmorata und La Conca Verde. Weiter östlich, in Palau, einem weiteren beliebten Ferienort, wehen gleich zwei Blaue Flaggen: auf der Isolotto und in Palau Vecchio, direkt beim Ort, wo der Trenino Verde hält. Gegenüber liegt der Nationalpark des La-Maddalena-Archipels, ein echtes Refugium für Artenvielfalt. Auf den beiden Hauptinseln wurden zwölf Strände mit dem FEE-Siegel ausgezeichnet: Bassa Trinità, Monti d’à Rena, Carlotto, Nido d’Aquila, lo Strangolato, Cala Lunga, Punta Tegge und Cala Spalmatore auf La Maddalena sowie der Due Mari-Strand, Cala Garibaldi und der Relitto-Strand auf Caprera. Aglientu bestätigt seine Juwelen Rena Majore und Lu Chiscinagghju, und auch die traumhafte Bucht von Budoni darf nicht fehlen. Neu 2025 in der Gallura – und auf ganz Sardinien – ist San Teodoro mit dem Strand La Cinta.
Die Vergabe der Blauen Flagge erfolgt in zwei Schritten: zunächst durch eine internationale Jury, dann durch ein nationales Komitee bestehend aus Umwelt-, Kultur- und Tourismusministerium, Hafenbehörden, ISPRA, ANCI und weiteren Fachinstituten. Vier Jahre an Analysen und Vergleichsstudien gehen der Entscheidung voraus. Doch nichts ist selbstverständlich: Die Auszeichnung zu erhalten ist schwierig – sie über Jahre hinweg zu behalten, noch mehr. In Gallura, aber auch in Anglona entlang des Golfes von Asinara, ist es gelungen. Westlich der Costa Paradiso liegt die herrliche Küste von Badesi, die 2025 für vier Strandabschnitte ausgezeichnet wurde: Li Mindi, Li Junchi, Lu Poltu Biancu und Baia delle Mimose im Ortsteil Pirotto Li Frati. Weiter westlich erreicht man eines der schönsten Dörfer Italiens: Castelsardo, wo die begehrte Flagge über den Stränden Stella Maris, Ampurias und dem Abschnitt nahe dem ehemaligen Palazzo degli Americani im Ortsteil Lu Bagnu weht. In der Region Sassari stehen erneut drei Abschnitte der Marina di Sorso und der Rotonda von Platamona für Umweltqualität. An der Nordwestküste von Sassari vervollständigen Porto Palmas, nahe Argentiera, und Porto Ferro – Surferparadies und offizieller FKK-Strand – das Gesamtbild.
Besonders streng sind die FEE-Kriterien zur Wasserqualität, die kontinuierlich überwacht wird. Erst wenn diese erfüllt ist, kommen weitere Prüfungen hinzu: Abwasserentsorgung, Mülltrennung, Fußgängerzonen, Radwege, Grünflächen, Stadtmobiliar sowie barrierefreier Zugang. All das findet man im Süden Sardiniens, angefangen bei Sant’Antioco im äußersten Südwesten mit den traumhaften Stränden Maladroxia und Coaquaddus. Auch im Golf der Engel, vor allem an der Küste von Quartu, glänzen Poetto und Mari Pintau. Im Osten, in der Ogliastra, ist Tortolì die unangefochtene Königin des „blauen Meeres“, mit gleich acht prämierten Strandabschnitten: dem schönen Porto Frailis, dem Ponente-Strand (auch bekannt als La Capannina), zwei Abschnitten des weiten Lido di Orrì inklusive dem Golfetto-Strand (Cala Ginepro), Foxilioni, San Gimiliano, den Piscinette und schließlich dem unvergleichlichen Cea – an der Grenze zu Bari Sardo, wo gleich drei Bereiche mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wurden: Bucca 'e Strumpu, Torre di Barì und Sa Marina.