Das Antiquarium im alten Rathaus von Irgoli präsentiert in seinen Räumen Funde . fast ausschließlich aus dem Gemeindegebiet . aus einem Zeitraum, der sich vom jüngeren Neolithikum bis zum Mittelalter erstreckt. Zu den hier gesammelten Oberflächenfunden kommen Objekte hinzu, die bei jüngeren Ausgrabungen der nuraghischen Heiligtümer Janna 'e Pruna und Su Notante zutage gefördert wurden.
Der gesamte Ausstellungsrundgang des Museums, der sich auf zwei Ebenen verteilt, ist vorwiegend didaktisch konzipiert und gestattet dem Besucher dank vielfältiger Begleitmaterialien (Erklärungstafeln, Lagepläne und fotografische Reproduktionen) einen leichten und unmittelbaren Zugang. Die ausgestellten Objekte werden sozusagen zum Vorwand für eine Erzählung, die sich durch die Jahrtausende zieht und verschiedene Aspekte der produktiven Tätigkeiten und der kulturellen und geistigen Sphäre berührt: Utensilien aus Stein (Schleifsteine, Äxte, Klingen, Mahlsteine, Stößel, Eselsmühlen) und Bronze (Äxte und Meißel) dokumentieren den Ursprung und die Entwicklung der Feldarbeit. Kochgefäße und Siebe zum Pressen des Käsebruchs zeugen von der Milchverarbeitung. vollständige und bruchstückhafte Gefäße illustrieren die Entwicklung der Keramikproduktion im Verlauf der Jahrhunderte. Fragmente von Barren, Gussformen und das Enderzeugnis in seinen mannigfaltigen Formen zeigen die vielschichtige Kreativität des Metallhandwerkers. Webstuhlgewichte erinnern an die weiblichen Tätigkeiten des Spinnens und Webens. eine herrliche Pintadera belegt die Zubereitung verzierter Brote, während Ketten aus Glaspaste, bronzener Halsschmuck, Haarnadeln und Armreife unmittelbar enthüllen, welcher Wert auf den Schmuck der Person gelegt wurde. Die Votivgaben, die in den Heiligtümern Janna 'e Pruna und Su Notante gefunden wurden, bilden schließlich interessante Zeugnisse der Glaubenswelt, so wie ein stumpfkegeliger Baitylos aus Basalt und ein monumentaler 'gezackter' Granitquader, die aus Gigantengräbern geborgen wurden, auf den Bestattungsbereich verweisen.
Dank seiner didaktischen Gestaltung, einer eingehenden Führung und eines Werkstatt-Angebots für Kinder und Jugendliche bietet das Antiquarium dem Besucher Gelegenheit, sich unmittelbar zu den Zeugnissen der alten Besiedlung des Gebiets von Irgoli in Beziehung zu setzen. Gelegenheit zur Vertiefung bietet die Besichtigung der nuraghischen Heiligtümer Janna'e Pruna und Su Notante.
Adresse: Antiquarium Comunale di Irgoli, Via S. Michele 14 Tel. 0784 979074. Mobil 340 2958083. Fax 0784 979074 Träger: Comune di Irgoli