Dort wurden antike arabische Münzen und eine Kiste mit einem Manuskript gefunden. Einer alten Legende nach sollen hier sarazenische Piraten einen Schatz versteckt haben. Eigentlich war die Insel in der gesamten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts selbst ein Schatz, da sie ein wichtiger Bezugspunkt für die Schifffahrt und ein wertvoller Zufluchtsort für Seeleute und Fischer war, die von heftigen Stürmen überrascht wurden.
Die gemeinhin als Isolotto d’Ogliastra bezeichnete kleine Insel ist eigentlich ein kleiner Archipel, der drei große Hauptfelsen aus rosa Granit und rotem Porphyr sowie mehrere kleinere aus dem Wasser ragende Felsen vor dem Strand von Lotzorai umfasst, zu dessen Gebiet es gehört. Das größte Inselchen ist über 10 ha groß und liegt etwas mehr als einen Kilometer von der Küste entfernt. Man kann es an ruhigeren Tagen mit dem Kanu oder Tretboot oder aber mit Privatbooten oder geführten Ausflugsbooten besuchen, die von Tortolì - Arbatax oder von Santa Maria Navarrese abfahren. Jachthäfen, von denen man auch die berühmten Buchten der Ogliastra erkunden kann (Cala Biriola, Cala Goloritzè, Cala Mariolu und Cala Sisine).
Auf Landkarten ist es kaum mehr als ein Felsen, aber für Naturliebhaber ist es ein Paradies mit kristallklarem Meer, ein Ziel für Sportschifffahrer, die auf der Reede Schutz finden. In den zahlreichen Buchten der kleinen Insel kann man Felsen sehen, die von Wind und Wellen zu natürlichen Skulpturen geformt wurden. Auf dem Gipfel, in etwa 50 m Höhe, erhebt sich die Statue der Madonna von Ogliastra, ein Werk des Bildhauers Pinuccio Sciola. Seitdem ist das Inselchen auch ein Ziel für Gläubige und Pilger geworden: Ende Juli wird hier das Fest der Madonna, der Königin des Friedens, gefeiert.
Das Hinterland ist von üppiger mediterraner Vegetation bewachsen, die einen unverwechselbaren Duft verströmt. Hier sind verschiedene Seevögel, wie Sturmtaucher, Krähenscharbe, Mittelmeermöwen und Korallenmöwen beheimatet. Das tiefblaue Wasser auf felsigem Meeresgrund ist ein ideales Ziel für Schnorchelfreunde. Nach einem Tag am Meer, zwischen dem Strand von Lotzorai und der kleinen Insel, beginnt der historisch-archäologische Ausflug: Lassen Sie sich nicht die Gelegenheit entgehen, das Castello della Medusa, das im Mittelalter auf den Überresten eines älteren punischen Bauwerks errichtet wurde, mehrere Domus de Janas, die im Gebiet der Funde ‘e Monti in den Fels gehauen sind, und die absolut sehenswerten Nuraghen von Orzudeni zu besichtigen.