Das Dorf liegt am Ufer eines gleichnamigen Teichs im Herzen des Campidano di Oristano und wird vom Monte Arci überragt. Santa Giusta hat sehr alte Ursprünge, wie die zahlreichen Nuraghen belegen, die über das Gebiet, zu dem es gehört, verstreut sind. Die antike Stadt Othoca erstreckte sich auf einem Vorgebirge, das die Lagune überragte, die damals wie ein großer und tiefer, vollständig schiffbarer Golf ausgesehen haben muss. Die Gründung von Othoca kann um die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr. angesetzt werden. Im Mittelalter wurde die Stadt verlassen, als sich die Einwohner um die romanische Kathedrale konzentrierten, die der heiligen Märtyrerin Justus geweiht war. Tatsächlich wurde diese wunderschöne romanisch-pisanische Kirche auf einer Anhöhe am Ortseingang errichtet und war zu jener Zeit ein architektonisches Juwel. Das Dorf gehörte zum Judicat d'Arborea.
Der kleine Ort Santa Giusta bietet abwechslungsreiche und charakteristische Sehenswürdigkeiten. Von der Kathedrale aus reicht der Blick weit hinüber zum Binnensee, wo die historischen Boote, die sogenannten Is Fassonis, die noch aus phönizischer Zeit stammen, im Wasser schaukeln. Sehr beeindruckend ist auch das Fest zu Ehren der Märtyrerin Santa Giusta, das am 14. Mai mit großer Anteilnahme der Bewohner gefeiert wird und eine Mischung aus Heiligenverehrung und heidnischen Riten ist.
Am ersten August findet auf dem drittgrößten Binnensee der Insel eine Bootsregatta mit historischen Booten statt, die Regata de is Fassonis. Zu den kulinarischen Spezialitäten, die man probieren sollte, gehört auch bottarga, der Rogen der Meeräsche, eine allgemein hochgeschätzte und teure Spezialität.