Arborea entstand 1928 mitten im Stagno di Sassu, gleich nach der Urbarmachung, als Villaggio Mussolini, wurde 1930 in Mussolinia di Sardegna umbenannt und erhielt schließlich 1944, nach dem Sturz des Faschismus, den jetzigen Namen. Die Ortschaft ist von grünen Feldern umgeben und wird von Siedlern bewohnt, die vorwiegend aus Venetien stammen. Sie hat den typischen regelmäßigen Grundriss der faschistischen Stadtgründungen, während die Gebäude vom Eklektizismus geprägt sind. Die Straßen sind baumbestanden, wie auch die zweigeschossigen Häuser im neugotischen bzw. im Jugendstil von Grün umgeben sind. Die öffentlichen Gebäude (Schule, Hotel und Rathaus) liegen an der Piazza Maria Ausiliatrice, wo sich auch die im Tiroler Stil gestaltete Pfarrkirche befindet.
Im Rathaus (Palazzo Comunale) ist die Archäologische Sammlung untergebracht, die Fundstücke aus der römischen Nekropole S'Ungroni umfasst. Das Gemeindegebiet ist auch aufgrund seiner Natur und Fauna von erheblichem Interesse: im Stagno S'Ena Arrubia, nahe der Küste lebt eine große Zahl von Sumpfvögeln. In der Marina d'Arborea findet man gleich hinter dem Strand einen wunderbaren großen Pinienhain. Rund 9 km entfernt liegt am Ufer des Strandsees das Fischerdorf Marceddì, das von der Torrevecchia aus dem 16. Jahrhundert überragt wird. Neben dem Besuch dieses Ortes mit seinen architektonischen Besonderheiten empfiehlt sich die Besichtigung des Pumpwerks (Idrovora) Sassu, das 1934 eingeweiht wurde und aufgrund seiner Höhe und sehr innovativen modernistischen und futuristischen Formen sehenswert ist. Was die Nahrungsmittel angeht, ist die Gegend in erster Linie für ihre Milchprodukte bekannt, aber auch Obst und Gemüse sind zu erwähnen, darunter die Erdbeeren, denen jedes Jahr am ersten Maisonntag ein Fest gewidmet wird. Am letzten Oktobersonntag feiert man außerdem das Polenta-Fest, bei dem man das berühmte Gericht aus Venetien mit Käse, Wurst oder Gulasch kosten kann.