Eine prächtige, harmonische Überlagerung von Baustilen, „und doch möchte man ihr nichts davon wegnehmen", wie der Schriftsteller Elio Vittorini bei der Besichtigung sagte. Die Basilika, die dem Heiligen Nikolaus von Bari geweiht ist, seit 1441 Kathedrale und als Dom bekannt, befindet sich in der Altstadt, wo der erste Kern von Sassari entstand. Die gotischen Gewölbe, die barocke Fassade und die klassizistischen Verzierungen sind das Ergebnis von Renovierungen, die Wurzeln sind alt und bescheiden und eng mit den Ursprüngen der Stadt verbunden. Die erste Erwähnung der Kirche findet sich in den Condaghe von San Pietro di Silki aus dem Jahre 1135. Sie wurde auf einem frühchristlichen Gebäude errichtet, dessen Überreste noch unter der Apsis zu sehen sind. Im 13. Jahrhundert wurde sie im romanischen Stil umgebaut: links vom Gotteshaus steht noch der Glockenturm, an den fünf Jahrhunderte später ein kleiner Turm mit kleiner Kuppel angebaut wurde.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde San Nicola zur Kathedrale erhoben und im katalanisch-gotischen Stil gestaltet. Nach mehr als zwei Jahrhunderten erhielt sie durch weitere Arbeiten ihr heutiges Aussehen, von dem vor allem die prachtvolle Barockfassade ins Auge sticht. Sie besteht aus drei Teilen: einem Säulengang mit drei Rundbögen mit dem Eingangsportal, drei Nischen, die mit den Statuen der Märtyrer Gavino, Proto und Gianuario von Porto Torres geschmückt sind, und einem großen Giebel mit einer einzigen Nische, in der sich das Simulakrum des Heiligen Nikolaus befindet. Auf dem Scheitelpunkt erhebt sich eine Skulptur Gottvaters.
Durch den Säulengang mit sternenbedecktem Kreuzgewölbe gelangt man in das einschiffige, breite Kirchenschiff, das in zwei Joche mit acht Kapellen unterteilt ist. Werfen Sie einen Blick nach oben zu den Rippen der Gewölbe und folgen Sie ihrem Rhythmus, bis Sie den Kreuzungspunkt mit dem Querschiff erblicken, wo eine Kuppel im Renaissance-Stil zu sehen ist. Blickt man nach unten, bietet sich der Hochaltar aus Marmor im klassischen Stil (von 1690) mit korinthischen Säulen und Kapitellen. Über dem Altar befindet sich die Madonna del Bosco (Unsere Liebe Frau vom Wald)), ein Gemälde der sienesischen Schule aus dem 14. Jahrhundert. Im Querschiff ist auf der rechten Seite die Kapelle des Allerheiligsten Sakraments mit einem spätbarocken Altar, der die Coena Domini, ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert beherbergt, und auf der linken Seite die Kapelle der Heiligen Anna mit einer Skulptur aus dem Mausoleum von Placido Benedetto von Savoyen. Hinter dem Altar weist die Apsis zwei Räume auf: in einem befindet sich ein Holzchor aus dem 18.
Jahrhundert. Das sind nur einige der zahlreichen Schätze der Kathedrale, eine Fundgrube von Gemälden und Skulpturen von Künstlern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.
Im Zentrum von Sassari sind weitere Gotteshäuser zu sehen, wie die Kirchen Santa Maria di Betlem und Sant’Apollinare, die ältesten der Hauptstadt Nordsardiniens. Diese Stadt, deren historisch-kulturellen Wahrzeichen die Piazza d’Italia und die Fontana di Rosello und deren größten Festlichkeiten die Cavalcata Sarda sowie die Discesa dei Candelieri sind.