Zum kulturellen und kunsthistorischen Erbe von Sedini gehören zahlreiche Kirchen, Grotten sowie historische Gebäude, doch das eindrucksvollste Baudenkmal dieses kleinen Ortes ist mit Sicherheit das berühmte Höhlengrab Sa Rocca. Das Höhlengrab, domus, in Sedini ist eine in den Kalkfelsen gegrabene Nekropole, die früher auch als Gefängnis diente. Heute befindet sich hier ein Museum mit einer kleinen völkerkundlichen Sammlung, die Geräte und Gegenstände aus dem bäuerlichen Alltag zeigt.
Die domus hat einen ungewöhnlich langgestreckten Grundriss und besteht aus sechs Zellen oder Grabkammern, die in den Felsen gehauen sind. Die Grabanlage erstreckt sich auf zwei Etagen, unten befindet sich eine Art Versenkung, über die man zu den eigentlichen Gräber gelangt. Unter den Kirchenbauten im Gebiet von Sedini ist die Pfarrkirche Sant'Andrea im gotisch-aragonischen Baustil sehenswert. Sie wurde um das 16. Jahrhundert auf den Grundmauern eines früheren Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert erbaut. Die Ausstattung im Inneren der Kirche stammt aus verschiedenen Stilepochen und reicht von der Spätgotik bis zur Renaissance.
Hier befindet sich auch eine Kopie der Verklärung Christi von Raffael die vom sardischen Manieristen Andrea Lusso stammt. Die Kirche der Madonna del Rosario stammt dagegen aus dem 17. Jahrhundert und besitzt wunderschöne Wandfresken, die unter dem Putz zu erkennen sind. Die Madonna darf bei der Prozession anlässlich des Rosenkranz-Festes allerdings nicht durch den Ort geführt werden, da dies einer alten Überlieferung zufolge ein verheerendes Unwetter zur Folge hätte. Die Kirche San Nicola in Silanis ist ein ehemaliges Benediktinerkloster und stammt, ebenso wie die Landkirche S. Pancrazio, aus dem 12. Jahrhundert. Sie gehörte einst den Benediktinermönchen von Montecassino und ist ein bedeutendes Beispiel des romanischen Baustils auf Sardinien.