Die Insel ist aufgrund ihres rauen Granitgesteins unbewohnt und weist fast Kreisform mit wenigen Buchten und zahlreichen Sandstränden auf. Spargi liegt vor den Westküsten der Maddalena und ist mit einer Fläche von über vier Quadratkilometern die drittgrößte Insel des Nationalparks des Archipels. Sie wird von ihrer „kleinen Schwester“ Spargiotto „begleitet“, wo seltene Vogelarten, wie die Krähenscharbe, die Korallenmöwe und der Sturmwellenläufer nisten. Etwas weiter westlich erhebt sich der Felsen Spargiottello, dessen „Untiefe" durch eine Sandrinne in zwei Hälften geteilt wird, das ein wahres Taucherparadies ist. Der Meeresboden ist voller Überraschungen: große Unterwasserattraktionen sind die Untiefe von Washington, vor Punta Zanotto, die durch das Rot der Gorgonien gefärbt ist, sowie das Wrack von Spargi, ein römisches, 35 m langes Frachtschiff aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., das 1939 in der Secca Corsara entdeckt wurde. Ein Teil der Ladung ist im Museum Nino Lamboglia in La Maddalena ausgestellt.
Zur Insel und zum Inselchen gelangt man mit privaten oder gemieteten Booten sowie geführten Touren von der Costa Smeralda, La Maddalena, Palau und Santa Teresa Gallura aus. Spargi zeigt sich vor allem an seinen Süd- und Osthängen in seiner ganzen Schönheit, wo es Strände mit strahlend weißem Sand zu bieten hat: die türkisfarbenen Reflexe von Cala Corsara, das kristallklare Farbspiel von Cala Soraya, Cala Conneri (auch Cala dell'Amore genannt) und Cala Granara. Auch im Norden (Cala Pietranera) und Westen (Cala Piscioli) fehlt es nicht an Buchten, die von Wind und Vegetation geformte Felsen umschließen, die bis ans Ufer reichen.
Das Hinterland ist fast unzugänglich und mit Zistrosen, Erdbeerbäumen, Wacholder und Mastixbäumen bewachsen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dies durch ein berühmtes Ereignis bestätigt: Natale Berretta versteckte sich hier, um dem Gefängnis zu entkommen, und schaffte es, sich den regelmäßigen Kontrollen der Wachen zu entziehen. Nachdem seine Unschuld bewiesen worden war, beschloss er, hier weiterhin mit seiner Familie zu leben.
Im 20. Jahrhundert war die Insel während der beiden Weltkriege ein Militärstützpunkt. Heute sind die Festungsanlagen eine Attraktion: Auf der Nordseite befindet sich das Fort Zanotto, das steil zum Meer hin abfällt und durch Granit und Vegetation getarnt ist. Im Nordwesten hingegen befinden sich der ehemalige Militärhafen von Cala Granu und andere (ehemalige) Militärstützpunkte.