Der Supramonte ist ein Höhenzug, der sich durch Hochebenen aus Carbonat und Dolinen auszeichnet. Mit einer Ausdehnung von etwa 35.000 ha umfasst er auch den langen Küstenstreifen des Golfes von Orosei, der im Gebiet der Gemeinden von Oliena, Orgosolo, Urzulei, Dorgali und Baunei liegt. Die Landschaft prägen gewaltige Felsbastionen, die von tiefen Canyons und himmelwärts strebenden Felsspitzen durchbrochen werden. Es hat sich eingebürgert, den Supramonte nach den Gemeindegebieten zu gliedern, in denen er liegt. Der Supramonte di Dorgali wird von den Tälern des Flumineddu und des Cedrino umschlossen und beherbergt das Becken des Lanaittu. An der Grenze zum Tal des Lanaittu erhebt sich ein steiler Berg aus Kalkfelsen, der im Inneren einer gewaltigen Doline das großartige Nuraghendorf von Tiscali beherbergte. Bemerkenswert ist die Schlucht von „Su Gorroppu”: eng und tief teilt sie die Barbagia di Ogliastra. Es handelt sich um einen Einschnitt zwischen den Kalksteinbergen von Dorgali und denjenigen von Oliena und stellt den bevorzugten Zufluchtsort seltener Raubvögel dar. Er bietet den typischen Anblick von Kalksteinfelsen, glattgeschliffenen Wänden und weiten Spalten und reicht zur Küste bis nach Cala Luna. An der Küste eröffnen sich zahlreiche Grotten, darunter auch diejenige von Bue Marino, wo einst die Mönchsrobbe lebte.
Dorgali erreicht man auf der Staatsstraße 125 (Orientale Sarda), die an der ganzen Ostseite der Insel entlang bis nach Nordsardinien führt, oder über die Staatsstraße 131-bis, wobei man nach Nuoro auf die Staatsstraße 129 abbiegt.