Das Gebiet von Nurri, das vor allem aus Hügeln besteht, liegt zwischen den künstlich angelegten Seen Medio Flumendosa und Mulargia. Die Anlage der beiden Stauseen und das Vorhandensein zahlreicher Quellen haben ein Mikroklima geschaffen, das besonders günstig für die landwirtschaftliche Entwicklung der Region ist, in der Getreide, Wein und Olivenbäume angebaut werden. Auf die Anbauflächen folgen Gebiete mit mediterraner Macchia und Eichen- und Korkeichenwälder. Die Wirtschaft des Dorfes beruht auch auf der Herstellung von Käse von hervorragender Qualität, auch dank der Tatsache, dass Nurri über eine der modernsten Milchverarbeitungsanlagen der Insel verfügt. Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von der Tatsache ab, dass der ursprüngliche Kern von Nurri um die Nuraghe Sardajara lag, deren Ruinen noch zu sehen sind. Dies und das Vorhandensein zahlreicher Domus de Janas und anderer Nuraghen belegen die Anwesenheit von Menschen in diesem Gebiet seit der Vorgeschichte.
Aus der Römerzeit gibt es zahlreiche Zeugnisse, vor allem aus der Stadt Biora, die zu militärischen Zwecken errichtet wurde, um die Einfälle der Barbagia-Bevölkerung in die Ebene einzudämmen. Im Mittelalter gehörte Nurri zum Judicat von Cagliari und zur Curatoria von Siurgus. Jahrhundert wurde es zusammen mit Mandas und Escolca als Lehen an Francesco Carròs vergeben und wurde später Teil des Herzogtums von Mandas.
Das Dorf wird von der Pfarrkirche San Michele Arcangelo überragt, die im 16. Jahrhundert in gotisch-aragonischem Stil mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes erbaut und im 18. Jahrhundert restauriert wurde. Im selben Stil und aus der selben Zeit ist der Glockenturm, der eigenartigerweise abseits der Kirche steht. Er ist mit einem schönen Portal aus Tonfliesen geschmückt. Im Zentrum befindet sich auch die Kirche Santa Rosa da Viterbo (1643) mit einem Kapuzinerkloster aus dem 17. Jahrhundert. Am 4. September wird das Kirchweihfest mit einer Prozession und Folkloreveranstaltungen gefeiert. Zahlreich sind die archäologischen Stätten:
Aus der Urgeschichte stammen die domus de janas und die Nuraghen, von denen die wichtigsten Corongiu 'e Maria im Becken des Flumendosa, Santu Perdu in der Nähe der gleichnamigen Kirche und Su Pitti de is Cangialis, einer der seltenen fünflappigen Nuraghen, sind. Aus der Römerzeit sind die Ruinen der antiken Stadt Biora, die Spano bereits 1855 erwähnt. Wenn der Wasserspiegel des Sees Mulargia fällt, kann man auch eine römische Brücke sehen, die die Verbindung zur Barbagia herstellte. Das Handwerk ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft im Dorf. Man findet Gegenstände aus Holz, aus Eisen und vor allem aus Stein. In früheren Zeiten war Nurri bekannt für die Herstellung der sardischen Mühlsteine. Beachtlich ist auch die Produktion von Klappmessern und Einrichtungsgegenständen. Auch die Gastronomie hat interessante Angebote: Es handelt sich um traditionelle, einfache Gerichte wie die warmen Vorspeisen mit fregula, malloreddus und ravioli. Wie schon erwähnt ist die Herstellung von köstlichem Käse wichtiges Standbein der Wirtschaft des Dorfes.