Rad und Natur, auf dem Sattel in den Naturparks

Parco di Porto Conte

Rad und Natur, auf dem Sattel in den Naturparks

Sardinien hat alles zu bieten, was Liebhaber des Radurlaubs suchen: Naturschutzgebiete und Fahrradparks sind das Beste, um unbeschwert mit dem Rad dessen Gebiete zu erkunden. (Ph. di @Sardinia Cycling)
Fernab von Verkehr und Lärm, an der Küste und im Hinterland, auf City- oder Mountainbike

Gefühl der Freiheit, gleichmäßiges Tempo, mildes Klima, bezaubernde Szenarien, wenig befahrene und zum Teil leere Straßen, Stille, die die Klänge der Natur unterstreicht. Das ist Sardinien mit dem Rad: Radurlaubfans werden Routen genießen, die direkt in Berührung mit der Landschaft und Gemeinden eines uralten Landes kommen, das über weite Strecken unberührt, zumal rau und wild ist. Die Straßen verschmelzen mit Orten, die reich an Naturschätzen und archäologischen sowie kulturellen Sehenswürdigkeiten sind und den Bedürfnissen all jener gerecht werden, die ihre Leidenschaft für das Radfahren und die Natur mit „Wissensdurst" verbinden. Das Rad ist Mittel und Leitfaden. Sie können das Gebiet um Ihren Urlaubsort auf Rundwegen erkunden oder eine Etappentour mit wechselnden Unterkünften machen: Jeden Tag ein anderer Ort. Mit City- oder Mountainbike (für Liebhaber von Offroadstrecken), an der Küste oder im Hinterland, vorzugsweise im Frühling oder Herbst, Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, vom erfahrenen Radfahrer bis zum Einsteiger.

Mountain Bike a Capo Caccia_isola Foraddada
Themenrouten in den National- und Regionalparks

Viele Routen führen zur Entdeckung der Parks. Im Norden Sardiniens hat man die Qual der Wahl. Der Naturpark von Porto Conte wird von drei mit dem Hauptnetz verbundenen Routen durchquert: Eine 15 km lange Strecke im Gebiet von Capo Caccia, die den Wald von Le Prigionette, Cala della Barca und Monte Timidone durchquert; eine weitere sechseinhalb Kilometer lange Strecke nach Punta Giglio, vorbei an Überresten aus dem zweiten Weltkrieg; eine dritte im Gebiet von Monte Doglia-Arenosu, die zwei Rundwege umfasst, jeweils 7 und 9 km lang, auf einem Radweg von Fertilia zur Nuraghe Palmavera. Daneben gibt es im Gebiet von Sassari drei angrenzende Mountainbike-Routen: ein bequemer Rundweg um den Baratz-See, dem einzigen natürlichen Becken in Sardinien; eine zweite geht vom See im Schatten von Kiefern, Steineichen und Eukalypten bis zu den Dünen von Porto Ferro; die dritte Route ist der Küstenweg vorbei an wunderschönen kleinen Buchten, steil ins Meer abfallenden Klippen und spanischen Türmen bis schließlich zur nördlichen Grenze der Prigionette.


 

Strada ferrata in Cammino santa Barbara
Bici nella penisola del Sinis
Mountain bike a Perda Liana
Asinara und La Maddalena, Welten an der Grenze Sardiniens, die man mit dem Rad erkunden kann

Ein 25 km langer zementierter Bergrücken, der mit Rennrad zu fahren ist und den Asinara-Naturpark durchquert. Von der Mittelachse zweigen die Themenrouten ab, die für Mountainbike vorgesehen sind. Das ehemalige Gefängnis von Fornelli ist der Ausgangspunkt des Wasserweges, bei dem Meer, Quellen, Bäche, Weiher und Dämme im Mittelpunkt stehen, des Castellaccio-Weges zur Erkundung mittelalterlicher Ruinen und des Granitweges durch mediterrane Macchia, Steinbrüche und die wunderschöne (und nicht zugängliche) Cala Sant’Andrea. Die Ortschaft Cala d’Oliva ist Ausgangspunkt des Steineichenweges bis zum Wald von Elighe Mannu und des Leuchtturmweges, einem Schotterweg, der von der wunderschönen Cala Sabina zum Leuchtturm von Punta Scorno führt. Die Natur ist hier tonangebend und die Tiere leben hier ungestört, unter ihnen der weiße Esel, nach dem ein Weg benannt ist. Er geht von Cala Reale weg, ebenso wie der 5km lange Weg des Gedenkens, auf dem die Geschichte der Insel zurückverfolgt wird: Von den Domus de Janas von Campu Perdu bis zum österreichisch-ungarischen Beinhaus (1938). Von Nordwesten nach Nordosten. Im Naturpark des Maddalena-Archipels kann man in etwa einer Stunde La Maddalena mit dem Rad umfahren; auf der „kleinen Schwester“ Caprera hingegen, die über einen Landstreifen mit jener verbunden ist, kann man in einem unberührten Gebiet Rad fahren. Die einzigen Gebäude gehören zum Compendio garibaldino, einem der meist besuchten Museen Sardiniens.

mountainbike_mattiavacca
baddesalighes_mountainbike_mattiavacca
Unbeschwert in schönen, unberührten Gebieten Rad fahren

Entspannende, bezaubernde Atmosphären, Landschaften, die sich laufend ändern. Ein anderer wunderschöner Park und UNESCO-Weltkulturerbe, der mit dem Mountainbike erkundet werden, kann ist die Oase von Tepilora, zwischen Montalbo und der Baronie-Küste. Dieser ist problemlos von Posada oder Siniscola zu erreichen. Das Rad ist perfekt, um auch die Sinis-Halbinsel zu erforschen, ein Stück ursprüngliches Sardinien, zum Teil noch unberührt, mit Traditionen, die in einer fernen, glorreichen Vergangenheit verwurzelt sind, deren Sinnbild die Giganten von Mont’e Prama sind. Von Cabras, das zwischen zwei Weihern eingebettet ist, die der Lebensraum des rosa Flamingos sind, geht es weiter in das Meeresschutzgebiet: Die Küste ist zum Teil flach und sandig, wie in San Giovanni di Sinis, oder mit Quarz, wie in Is Arutas und zum Teil felsig mit imposanten Klippen. Der Küstenstreifen wird von spanischen Türmen bewacht. Die Touristenroute führt nahe an San Salvatore di Sinis vorbei, dem Ort, in dem die Corsa degli Scalzi (Barfußlauf) stattfindet. Auf und Ab führt die Geschichte in das 8.Jh. v. Chr. zurück, an die Südspitze der Halbinsel, wo man die Überreste der Stadt Tharros sehen kann, einem von den Phöniziern gegründeten Handelszentrum, das sowohl für die Karthager als auch Römer wichtig war. Diese sollte man bei Sonnenuntergang mit der im Meer versinkenden roten Sonne besichtigen. Rundum die Weiher von Cabras, wo die Sterne die rosa Flamingos sind.

Veduta di Portixeddu in mountain bike
Veduta di Buggerru in mountain bike
Der Bergwerkspfad der Hl. Barbara, die Seele von Sulcis-Iglesiente

Ein landschaftliches und historisch-kulturelles Erbe, einer Mischung aus Industriearchäologie und Glauben, das Sinnbild für die Seele von Sulcis ist. Historische Strecken entlang stillgelegter Bergwerke und Kultstätten, die der Schutzheiligen der Bergleute gewidmet sind, gehören zum Pfad der Hl. Barbara. Die Strecken sind anstrengend, auf Asphalt, Schotterwegen und Saumpfaden sowie stillgelegten Gleisen: 24 Etappen auf insgesamt 400 km, die für Mountainbike vorgesehen sind. Dauer eine Woche. Die Strecke nimmt Dreiviertel des geologisch- bergbaulichen Parks Sardiniens ein. Sie beginnt und endet als Rundweg in Iglesias und verbindet mehr als zwanzig Orte in den Gebieten Sulcis-Iglesiente und Guspinese. Die Fahrt geht von Erhebungen, die reich an Erzvorkommen sind, zu Bergbausiedlungen, wie in Nebida und Masua - mit dem (damals) zukunftsweisenden Tunnel von Porto Flavia gegenüber der beeindruckenden Felsklippe Pan di Zucchero -; von den Wäldern von Marganai zu den Dünen von Piscinas, von Buggerru zum Strand von Portixeddu, vom Bergwerk von Serbariu bis zu den Grotten Is Zuddas in Santadi und der Grotte San Giovanni in Domusnovas. Ebenfalls in Sulcis gibt es andere ideale Strecken im Naturpark von Gutturu Mannu. Mit Mountainbike zu erkunden, ebenfalls nahe von Cagliari, sind der Naturpark von Monte Arcosu, in der Provinz Medio Campidano, der Naturpark des Monte Arci, der mit Steineichen, Olivenbäumen, Korkeichen, mediterraner Macchia und Obsidian, dem schwarzen Gold der Jungsteinzeit, bedeckt ist.

mountainbike_parco
Bikers vicino a  un pinnettos
biker a monte arcosu
Die Giara, eine Insel auf der Insel, eine einzigartige Oase, die ideal zum Radfahren ist

Hier folgt das Leben dem Gemüt der Wildpferde, die stolz und zahm zwischen den riesigen vom Regen geschaffenen Pfützen (paulis) umherlaufen. Unzählige Wege durchqueren den 4400 ha großen Naturpark der Giara, einer 600 m hoch gelegenen Balsalthochebene. Stille, zeitlose und aufgrund des Vulkangesteins mondähnliche Atmosphäre untermalen das Trettempo. Die Pferde erforschen aus der Ferne auf die vom Mistral gebeugten Bäume, die wunderschönen Narzissen- und Orchideenblüten, die mediterranen Düfte und die zahlreichen prähistorischen und historischen Spuren des Menschen. Der Rundweg ist 40 km lang. Bis zum Gipfel sind es etwa eineinhalb Stunden: Die Mühe wird reichlich belohnt. Der Untergrund der Strecke ist unterschiedlich und ist für Mountainbike vorgesehen: Es geht von Schotterwegen bis zu Betonabschnitten und Asphalt. Ausgangs- und Zielpunkt sind in Turri oder Tuili. Zunächst geht es Richtung Barumini, wo Su Nuraxi dominiert, eine imposante Nuraghe, die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Weiter geht die Route über die sanften Hügel der Marmilla, die im Frühjahr von goldenen Weizenfeldern bedeckt sind. Von Gesturi aus beginnt die Straße steil zu werden: 4 km Steigung, um das Herz der Giara zu erreichen, gesäumt von Quellen und den alten Hirtenhütten Pinnettas bis zur asphaltierten Abfahrt nach Genuri, auf der man die Grabhöhlen Sa Domu de s’Orcu besichtigen kann. Weiter geht es nach Setzu, danach erneut Tuili und Turri, um den Rundweg abzuschließen.

Parco Molentargius in bici
Um Cagliari unzählige Panoramastraßen, Radwege und -parks

Das regionale Netz reicht bis in die Großstadt Cagliari und schließt an Radwege, wie die sehr lange Poetto-Strandpromenade, sowie Themenrouten in den Stadtparks, wie den Naturpark von Molentargius-Saline, an. Von der Hauptstadt und deren Umgebung aus geht es auf Entdeckungsreise zu ungewöhnlichen Orten an der „alten“ Bundesstraße 125: 30 km (und zurück) bis San Priamo, Ortsteil San Vito. Los geht es von Quartucciu, entlang des Simbirizzi-Stausees. Man fährt auf einer zwischen Tälern, Steilhängen und Wäldern verlaufenden Straße: Je weiter man auf der alten sardischen Oststraße ins Innere fährt, desto mehr geht es in der Zeit zurück. Auf kurviger, auf- und absteigender Straße geht es zur Oase Sette Fratelli, einem 58 ha großen Regionalpark, der zum Teil von Wäldern bedeckt und rund 1000 m hohen Gipfeln überragt wird. Hier können Mountainbikefans auf markierten Wegen fahren. Nachdem man Campuomu hinter sich gelassen hat und zur Abzweigung nach Burcei gelangt ist, bietet sich ein Traumblick auf Cagliari und den Golfo degli Angeli. Danach geht es bergab! Von San Gregorio bis zur Abzweigung nach Mont’e Cresia und wieder zurück ins Hinterland von Cagliari.

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