Die Nuraghensteine auf Sardinien, Dolmen, Menhire, Domus de Janas und Riesengräber sind von einer starken Anziehungskraft umgeben, einer Magnetkraft, die scheinbar auf Körper und Geist wirkt und das Wohlbefinden fördert. Das Gigantengrab von Li Mizzani in Palau zieht zahlreiche Besucher an, die sich hiervon heilende Kräfte gegen geringfügige Leiden versprechen und sich mit positiver Energie aufladen. Auch s’Ena ‘e Thomes in Dorgali wird wie vielen, auf der ganzen Insel verbreiteten Nuraghenstätten, eine besondere Energie nachgesagt, da Magnetkräfte durch die Granitspalten fließen.
Neben dem Stein ist das heilige Element par Excellence das Wasser. Die Brunnen waren Kultstätten, an denen man sich erholen und neue geistige Kraft schöpfen konnte beim Wasserkult und der Kontemplation des Kosmos. Die Brunnen wurden dort errichtet, wo man eine starke magnetische Energie spürte und folgten dem Lauf der Sonne und des Mondes, der die Jahreszeiten und die Sonnenwenden bestimmt. Dies gilt beispielsweise für den Brunnen von Santa Cristina in Paulilatino, wo der Mond alle achtzehneinhalb Jahre direkt durch die Öffnung im Dach scheint, kurz vor der Wintersonnenwende. Der Gang über die Treppe nach unten bis zur Berührung des Wassers kam einem spirituellen Initiations- und Reinigungsritual gleich. Ein Weg, der noch heute unverändert begangen wird.
Aus der Welt der Nuraghen kommt die enge Verbindung mit dem Stein und seine ununterbrochene Nutzung: davon erzählen die ländlichen Landschaften, die Schafställe in den Bergen und die typischen Häuser im Landesinneren. Bis heute werden die Steine für Wellness-Anwendungen und Kraft spendende Pfade in Zentren genutzt, die sich durch das Meerwasser hervorragend zur Thalassotherapie eignen. Hippokrates, Platon, Aristoteles und Cicero haben es dokumentiert: Bäder in körperwarmem Meerwasser fördern die Gesundheit von Geist und Körper. In der Antike war die Thalassotherapie weit verbreitet, vor allem an der Küste Sardiniens, wovon römische Funde, private Villen und öffentliche Bäder zeugen.
Die Vorreiter der modernen Wellness-Kultur hielten sich lange Zeit an der sardischen Küste auf und genossen das milde Klima, die gesunde Luft und das wohltuende Meerwasser, rein und reich an wertvollen Spurenelementen. Bei einem Bad im Meerwasser spürt man instinktiv die Verbindung zwischen dem Meer, dem Ursprung des Lebens und der magnetischen Kräfte von Stein und Wasser. So bringt man Körper und Geist auf natürliche Weise in Einklang. Gesundheitliche Vorzüge, die Inselbewohner und Besucher bis heute genießen und nutzen.