Bonorva, ein Dorf, das sich gegen Ende des Mittelalters entwickelte, liegt im nördlichen Teil der Hochebene von Campeda. Die Herkunft seines Namens ist zwar nicht endgültig geklärt, doch die Besiedlung dieses Gebiets reicht eindeutig bis in die Nuraghenzeit zurück, wie zahlreiche nuraghische Anlagen und Domus de Janas bezeugen. Die bedeutendste dieser Gräberstätten ist die sogenannte "Grabstätte des Anführers" (Tomba del Capo): Mit einer Fläche von 250 m² und mehreren Kammern, die kontinuierlich von aufeinanderfolgenden Kulturen genutzt wurden, ist sie ein archäologisches Juwel.
Die städtische Architektur von Bonorva spiegelt die agro-pastorale Tradition wider: enge Gassen und Häuser mit weiten Innenhöfen, in denen früher das Vieh untergebracht war, zeichnen das Dorfbild.
In Bonorva werden noch vielfach traditionelle horizontale Webstühle verwendet, die eine besondere Webtechnik, a punta de agu, ermöglichen. Dadurch entstehen wertvolle und reich gestaltete Teppiche und Stoffe. Besonders beachtenswert sind einige kulturelle Sehenswürdigkeiten, wie die Fresken in der Kirche Sant'Andrea Priu, die Kirche Natività di Maria und die Wasserquelle an der archäologischen Fundstätte Su Lumarzu. Auch der historische Ortskern lädt zu einer Besichtigung ein. In den vielen kleinen Gassen wird man an die Geschichte Bonorvas erinnert, und in den Restaurants bekommt man typische lokale Spezialitäten serviert.
Eine Teilnahme an dem lokalen Fest sagra de Su Zicchi ist sehr empfehlenswert. Zum Programm gehören zwei wichtige Veranstaltungen, eine Tagung mit der anschließenden Geschmacksprobe von su zicchi, einer historischen Brotsorte aus Hartweizengrieß. Gleichzeitig findet eine Ausstellung, die Mustras, typischer lokaler Handwerkserzeugnisse statt, wie zum Beispiel von Teppichen und Stoffen sowie feinen Stickereien. es werden dabei auch leckere süße Spezialitäten und sardisches Gebäck angeboten.