Die Rede ist vom Meeresabschnit des großen Ökosystems des Naturparks von Porto Conte, zu dem es seit 2002 gehört. Das Naturschutzgebiet Capo Caccia - Isola Piana liegt im Gebiet von Alghero und umfasst die Bucht von Punta Giglio und Capo Caccia: ein Naturerbe von unschätzbarem Wert, das durch den an Fossilien reichen Kalkstein sowie seltene Pflanzen auf den Klippen veredelt wird. Man kann Naturschätze und archäologische Stätten auf Wander- und Höhlenrouten besichtigen: z.B. Le Prigionette, ein Wald mit weißen Eseln, kleinen Giara-Pferden und Damhirschen, und - mit vorheriger Genehmigung - die Grotta Verde, in der siebentausend Jahre alte Zeugnisse zu sehen sind, die vermutlich für Verstorbene und als Grabbeigaben bestimmt waren, sowie menschliche Fossilien, Keramiken und Graffiti. Archäologieinteressierte sollten sich im Park die Nuraghenkomplexe von Palmavera und Sant’Imbenia sowie die römischen Überreste, die Villa di Sant’Imbenia und die Brücke über die Lagune von Calich nicht entgehen lassen.
Die Wege im Meeresschutzgebiet führen hinauf zu malerischen Orten wie Cala della Barca, benannt nach einem französischen Schiff, das hier 1664 versunken ist. Im Höhlenparadies kann man Vögel beobachten: Auf den 300 m über dem Meer hängenden Felskanten sind auf den unzugänglichsten Klippen Vögel wie der Gänsegeier oder der Wanderfalke in Punta Cristallo beheimatet. Das Gebiet ist auf unterschiedlichen Ebenen geschützt: Die Zone A ist gesperrt, während man in den Reservaten von Punta del Cerchio, Cala del Bollo und Porto Conte in einem zum Tauchen bestens geeigneten Meeresboden Tauchgänge unternehmen kann. Zwischen Rinnen und Felsnadeln kann man beeindruckende Schichten von Kalkalgen und Neptungraswiesen mit Fischen, Weich- und Krustentieren beobachten.
Riesige Bergmassive fallen steil ab ins Meer, an deren Wänden sich Luft- und Meereshöhlen befinden. Die Neptunhöhle erreicht man über die Escala del Cabiròl oder mit dem Shuttleservice vom Stadthafen und von Cala Dragunara aus, wobei es an Capo Galera und der typischen Insel Foradada entlanggeht. Das Höhleninnere, das auf einer Länge von fast 600 m besichtigt werden kann, bietet eindrucksvolle Räume mit Stalaktiten und Stalagmiten sowie einen See. Die Unterwasserhöhle von Nereo ist die größte in Europa: Bei einem Tauchgang betritt man sie in einer Tiefe von 32 m und verlässt sie durch eine andere Öffnung in 15 m Tiefe, nachdem man 350 m durch Tunnel und Kammern zurückgelegt hat. Neben den beiden bekanntesten gibt es noch die Höhlen von Giglio, Pozzo und Falco sowie den Blauen Tunnel, der das Vorgebirge zwischen Cala della Barca und Cala Puntetta durchquert und einen Durchgang in geringer Tiefe von einer Seite zur anderen ermöglicht. Man kann eine geheimnisvolle, faszinierende Welt erforschen, in der Lebensformen wie die rote Koralle entdeckt werden können, das Symbol der Küste von Alghero, die als Korallenküste bekannt ist.