Im Herzen des Iglesiente bestechen vielgestaltige, von der Zeit und der Natur geformte Landschaften. Vor ein Gebiet von ganz besonders großem landschaftlichem Wert, das als Monte Linas-Oridda-Marganai bekannt ist, sich über 22 Tausend Hektar erstreckt und die Gebiete von Domusnovas, Fluminimaggiore, Gonnosfanadiga, Iglesias Villacidro umfasst. Das Gebiet ist überwiegend gebirgig und morphologisch vielfältig: Vom Granitberg Linas bis zum Kalksteinmassiv von Marganai, über die zerklüftete Hochebene von Oridda (600 m hoch), die sie trennt und wo sich der üppige Montimannu-Wald erstreckt. Der höchste Punkt ist Perda de sa Mesa (1236 m). In den Granitgebieten stößt man auf tiefe Schluchten und spektakuläre Wasserfälle, wie die von Sa Spendula, Muru Mannu und Piscina Irgas. Hier blühen Heilpflanzen (Kamille, Belladonna, Ringelblume) und andere verbreitete Arten. Am Rio Linas stößt man auf den riesigen Erdbeerbaum. Üppige Steineichenwälder bedecken die höher gelegenen Gebiete, in denen Hirsche, Wildschweine, Damwild, Wiesel, Marder, Mufflons, Füchse und seltene Vögel wie Mäusebussarde, Steinadler, Sperber und Gänsegeier beheimatet sind.
In den Kalksteingebieten des Berges wurden durch Sickerwasser unterirdische Flüsse und eindrucksvolle Grotten gebildet, wie die von San Giovanni in Domusnovas, die den Monte Aqua in Domusnovas durchdringt. Im gesamten 20. Jahrhundert wurde sie als befahrbarer Stollen genutzt: Auf einer Länge von 800 m kann man sie erkunden und tausendjährige Stalaktiten und Stalagmiten sehen. Im Naturpark stößt man in den niedrigen Gebieten auf Korkeichen, während auf uralten Felsen duftende mediterrane Macchia wächst, in der sich die Spuren der für das Gebiet des Iglesiente typischen Bergbautätigkeit verbergen. Hier liegen Dörfer und stillgelegte Bergwerksanlagen, Beispiele sardischer Industriearchitektur: Auf der Hochebene von Oridda erheben sich die Ruinen einer Bergwerksanlage aus dem 19. Jahrhundert.
Auf einem Teil des Monte Linas liegt der Kulturpark Giuseppe Dessì, dessen Landschaften in den eindrucksvollen Werken eines der größten Schriftsteller der Insel gepriesen werden. Zur Aufwertung und Förderung des Naturerbes des Marganai-Gebietes wurde der Giardino Linasia angelegt. Von Iglesias aus gelangt man zum Parkgelände über einen Weg (am Ortseingang), der zum alten Straßenwärterhaus von Marganai führt. Wenn man hingegen von der Provinzstraße 126 Iglesias - Guspini Richtung Ortsteil San Benedetto weiterfährt, kommt man auf einen Weg, der nach Case Marganai führt. Im Park kann man zu Fuß oder zu Pferd, auch im Rahmen von Sommercamps mit Schulungs- und Umwelterziehungskursen, Ausflüge unternehmen.