Die Ortschaft Siliqua liegt in einer Ebene im Cixerri-Tal. Im Gemeindegebiet befindet sich die berühmte Burg Acquafredda. Die Umgebung ist von seltener Schönheit. Die Wirtschaft des Ortes fußt auf Viehzucht und Landwirtschaft. Es gibt verschiedene Hypothesen über die Herkunft des Namens Siliqua. Eine der glaubwürdigsten ist, dass er von dem lateinischen Wort siliqua (Schote) herrührt, mit dem man die Johannesbrotbäume bezeichnete, die einst im Cixerri-Tal in großer Zahl wuchsen. Die ältesten archäologischen Zeugnisse gehen auf die Jungsteinzeit zurück. Von erheblichem Interesse ist der Fund eines Gigantengrabes namens Sa Domu e' S'Orku, eine beeindruckende Begräbnisstätte aus der Nuraghenzeit. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist Sa Perda Fitta, die auch unter dem Namen Su Cuaddu de Sa Mongia bzw. Perda Managus bekannt ist. Es handelt sich um einen großen Granitstein mit einer Länge von 2 Metern und einer 1 Meter breiten Basis, der nach oben hin spitz zuläuft und dessen Oberfläche bearbeitet ist. Auch zahlreiche Nuraghen sind im Gebiet vorhanden. Für die phönizisch-punische Zeit sind die Siedlungen von Medau Casteddu zu nennen, Festungen und Lager, die von den Karthagern zur besseren Kontrolle des Gebiets errichtet wurden. Auf die Römerzeit gehen die Reste eines Aquädukts zurück, der von Siliqua bis nach Cagliari führte, sowie eine Nekropole, die in der Nähe der Ortschaft zutage gefördert wurde. In spätantiker Zeit entvölkerte sich Siliqua. Der mittelalterliche Ort ist erstmals 1272 belegt und wurde wahrscheinlich von Einwohnern des nahen Dorfes Aqua Frigida bewohnt, denn noch heute sind im Gebiet von Siliqua die Ruinen der Burg Acquafredda zu sehen, besser bekannt als Burg von Ugolino della Gherardesca, Graf von Donoratico. Die Burg wurde von den Pisanern errichtet, und der Überlieferung nach wurde hier vom Sohn des Grafen Ugolino ein gewisser Vanni Gubetta gefangen gehalten und schließlich getötet, der ein Verbündeter des von Dante Alighieri in seinem großen Werk in die Hölle verbannten Erzbischofs Ruggieri Ubaldini war.
Der Ort ist in ganz Sardinien wegen der Burg Acquafredda berühmt. Diese stand mit den Burgen Gioiosa Guardia in Villamassargia, Baratuli in Monastir und San Michele in Cagliari in Sichtverbindung und verdankt ihren Namen der frischen Wasserquelle, die aus der Tiefe des Hügels hervorsprudelt. Zu der auf drei Ebenen angelegten Burg, die an einem Abhang liegt, gelangte man von der Nordostseite aus durch ein Tor, das durch drei mächtige eckige Türme geschützt war. Der mittlere und wichtigste Turm (torre mayor) wurde unlängst restauriert. Er bestand aus drei durch Treppen verbundene Geschosse mit Holzdecken. Die Burg, die an einem schwer zugänglichen Ort liegt, kann dennoch besichtigt werden. Eine Kooperative vor Ort organisiert begleitete Besichtigungen der Ruine. Sehenswert sind auch die Kirchengebäude. Die erste Anlage der Kirche San Giorgio, der heutigen Pfarrkirche, geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Zu nennen sind außerdem die Kirchen Sant'Anna im gotisch-katalanischen Stil sowie Sant'Antonio und San Sebastiano. Zu den Kirchen außerhalb des Ortes zählen Santa Margherita, die im 17. Jahrhundert umgebaut wurde, und San Giacomo, einst Pfarrkirche des verschwundenen Dorfes Stiaorro. In landschaftlicher Hinsicht empfiehlt sich vor allem ein Ausflug auf der Straße nach Giba, von wo aus sich ein reizvolles Panorama auf den See und Staudamm Bau Pressiu auftut. In der Nähe des Monte Orri liegt der Ortsteil Zinnigas, der für seine Mineralwasserquellen bekannt ist. Unter den religiösen und traditionellen Festen sind vor allem das Fest zu Ehren des Schutzpatrons San Giorgio, das am 23. April begangen wird, sowie die San Giacomo und Santa Margherita gewidmeten Feierlichkeiten am dritten Maisonntag bzw. Mitte September zu erwähnen. Religiöse und weltliche Zeremonien begleiten die Feiern zu Ehren der Heiligen.