Viele traumhafte, wilde und schwer zugängliche Orte tauchen in keiner Rangliste auf – nicht wegen mangelnder Schönheit, sondern weil sie von Natur aus nicht alle Kriterien und Dienstleistungen der Foundation for Environmental Education erfüllen können. Das Sardinien der Blauen Flaggen ist und bleibt unbestritten das Sinnbild für kristallklares Meer – das Sommerziel schlechthin – und steht dabei vor allem für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, für Service und Sicherheit sowie für Aufklärung und Information zum Schutz einer über weite Strecken noch unberührten Küste. Das FEE-Siegel, Ergebnis eines äußerst strengen Auswahlverfahrens, wurde 2025 an rund 58 Strände in 16 sardischen Gemeinden vergeben – eine Auszeichnung für das Engagement, das dem gesamten Küstenstreifen der Insel gewidmet wird.
Von Nord nach Süd: von Trinità d'Agultu – Vignola mit Cala Sarraina, La Marinedda und Spiaggia Lunga, den Perlen des kleinen Küstenortes Isola Rossa, bis nach Quartu Sant’Elena, das die Flagge erneut am Stadtstrand von Poetto hisst – gemeinsam mit Cagliari – und auch in Mari Pintau bestätigt, dem „gemalten Meer“, dessen Name allein schon ein Versprechen ist. Von Ost nach West: von der berühmten Torre di Barì und den weniger bekannten Stränden Bucca 'e Strumpu und Sa Marina bei Bari Sardo bis zum weitläufigen, gastfreundlichen Torregrande bei Oristano.
Die Weinpresse von Monte Zara ist ein unwiderlegbarer Beweis, andere Indizien erhärteten bereits die Annahme. Der nuraghische Brunnen von sa Osa (15, Jh. v. Chr.) in Cabras war ein natürlicher 'Kühlschrank' von Traubenkernen von Vernaccia und Malvasia. Die Traubenkerne sind in den Ausgrabungsschichten von 1400 bis 800 v. Chr. identisch: Daraus folgt, dass die Nuragher die gleichen Rebsorten über 600 Jahre lang angebaut haben. Verkohlte Kerne wurden in den Nuraghen-Dörfern Adoni in Villanovatulo (12. Jh. v. chr.) und der Nuraghe Genna Maria in Villanovaforru und in der Siedlung von Duos Nuraghes in Borore (14. Jh. v. Chr.) aufgefunden. Pollen von Vitis vinifera vinifera wurden in einer Hütte des Bau Nuraxi von Triei (11. Jh. v. Chr.) zusammen mit einem Krug und einem oft mit Wein verbundenen bronzenem Becken gefunden. Die sardischen Vasen der jüngsten und der End-Bronzezeit - Schüsseln, Krüge und Schöpfgefäße - sind alle zeremoniellen Riten und Einnahme von Getränken zuzuordnen. Auch die mykenischen, nach Sardinien importierten Vasen, Rhyton und Kantharos, sind Zeugnisse des Weinkonsums, so wie ein Kelch euboischer Ableitung, der in der Nuraghe von Sant'Imbenia, im Parco di Ponte Conte (Alghero). Der Wein wurde nicht nur erzeugt und getrunken, sondern auch exportiert: Vor Malta wurden aus den Resten eines Schiffes Weinamphoren an die Oberfläche gebracht, die für die Keramikproduktion der Insel typisch sind, ein unmissverständliches Zeichen, dass sie sardisch waren und für den Handel mit dem östlichen Mittelmeer bereits im 9 Jh. v. Chr. benutzt wurden.