Das Dorf Calangianus liegt in einer Muschel, die an drei Seiten von teilweise bewaldeten Granitbergen geschützt wird: Monte Lu Casteddu, Gaspareddu, Casiddu und Lu Colbu. Im Mittelalter gehörte es zum Judicat de Gallura im Bezirk Gèmini Josso. Nach dem Zusammenbruch des Judicats ging es an die Arborea und die Aragonier über, bis es Ende des 17. Jahrhunderts Teil des Lehens von Fadriguez-Fernadez wurde. Die Altstadt besteht aus einem Netz von Straßen, deren Hauptstraßen mit Granit gepflastert sind, mit Steinhäusern, die sich um die Pfarrkirche gruppieren. Historisch interessant ist die Pfarrkirche Santa Giusta mit einer Granitfassade aus dem 14. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen Fresken des Malers Dovera aus Sassari und Marmorarbeiten von Luigi Caprino hinzu. Besondere Beachtung verdient das Gemälde, das die Himmelfahrt darstellt. es stammt von dem Maler Andrea Lusso und ist aus dem 16. Jahrhundert. Kulturell interessant ist das Diözesan-Museum Santa Giusta, das Teil des Museo della Diocesi di Tempio-Ampurias ist, zu dem auch die von Castelsardo, La Maddalena, Martis, Nulvi und Perfugas zählen.
Die Ausstellungsräume sind im Oratorium Nostra Signora del Rosario, Sitz der gleichnamigen Bruderschaft, neben der Pfarrkirche Santa Giusta. Im Museum ist eine reiche Sammlung wertvoller Stücke aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Überwiegend sind es Gegenstände aus der Lithurgie wie heilige Paramente, Statuen, Gegenstände aus Silber, antike Bücher aus dem 17. Jahrhundert. Der älteste Teil des Dorfes erstreckt sich um die kleine Kirche Sant'Anna von 1688. In der Peripherie ist die Kirche Santa Maria degli Angeli mit den Ruinen eines Klosters, eines Brunnens und verschiedenen anderen Räumlichkeiten. Am Rand des Dorfes befindet sich auf einem Hügel die Quelle Sigara, ein ideales Ziel für Spaziergänge zwischen Wäldern und herrlichen Aussichtspunkten. Nicht weit vom Dorf liegt der Park Stazzana, ein Wald mit jahrhundertealten Steineichen. Richtung Westen stößt man auf die tomba dei giganti (Felsengrab) Badumela. Weiter südlich erstreckt sich das üppige Tal des Rio S. Paulu mit Korkeichenwäldern an den Abhängen des Monte Limbara. An der kleinen Kirche Madonna delle Grazie schlängelt sich ein Weg vorbei, über den man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu wunderschönen Stellen kommt, von denen man einen herrlichen Ausblick über das Tal des Rio Razzucciu bis zu den Hängen der Berge Bianchi, Li Conchi und Maratta genießt. Der Blick reicht sogar bis zu den Inseln Soffi, Mortorio und Tavolara.
Nicht weit von Calangianus befinden sich in einem Korkeichenwald an den nördlichen Hängen des Monte di Deu im Innern der Gallura die tombe dei giganti Pascareddha. Zu den Veranstaltungen von Calangianus zählt im September die Ausstellung des Korks und das Fest Sant' Isidoro mit einer Prozession, die von einer Musikkapelle begleitet wird. Am 24. Juni organisiert man das Fest San Giovanni auf dem Land.