Olbia
Die Griechen hatten ihm den Namen olbìa, „glücklich“, gegeben; es ist der Eingangspol der Insel und wirtschaftlicher Antrieb der Gallura. An mehreren Ecken der Stadt stößt man auf Spuren der Vergangenheit. Viele Funde, die in den Ausgrabungsstätten ans Tageslicht gekommen sind, darunter auch ein Schatz von fast 900 Goldmünzen, werden im Archäologischen Museum auf der kleinen Insel Peddone aufbewahrt. Die punisch-römische (und danach christliche) Nekropole umfasst 450 Gräber und wurde in das Nekropolenmuseum übersiedelt, das sich am Fuße des Altars der schönen Basilika San Simplicio befindet. Sie wurde zwischen dem Ende des 11.Jh. und Anfang des 12.Jh. errichtet und ist die bedeutendste Kultstätte des Nordostens und das älteste christliche Zeugnis der Insel. Der Schutzpatron wird Mitte Mai mit dem mitreißenden San Simplicio-Fest, einem Trachtenumzug und einer Prozession gefeiert. Zu diesen Feierlichkeiten gehört auch der Reiterwettstreit Palio della Stella. Beeindruckend ist auch die barocke Kirche San Paolo mit ihrer bunt schillernden Steingutziegelkuppel.
Die ersten Zeugnisse menschlichen Lebens, wie Dolmen, Menhire und Megalithkreise gehen auf die Zeit zwischen 4000 und 3500 v.Chr. zurück: Aus der Bronzezeit hingegen stammen ungefähr 50 Nuraghensiedlungen, darunter auch das Riesengrab von Su Monte de s’Aba, die Nuraghe Riu Mulinu, das Dorf von Belveghile und das Brunnenheiligtum Sa Testa. Ab dem 7.Jh.v.Chr. verkehrten hier zunächst die Phönikier und später die Griechen. Die erste Siedlung war punisch (5.-4.Jh.v.Chr.). Die Karthager befestigten den Ort mit Türmen und Stadtmauern, die zum Teil noch in der Via Torino zu sehen sind. Unter römischer Herrschaft stieg die Stadt zum wichtigsten Zentrum der Ostküste auf. Das römische Olbia hatte gepflasterte Straßen, Thermen, ein Forum, von denen noch Reste nahe des Palazzo Comunale übrig sind und ein Aquädukt, in der Ortschaft Tilibbas (1.-2. Jh.n.Chr.). Auch gibt es noch die Ruinen der Villa s’Imbalconadu aus dem 1.Jh.v.Chr. 1999 kamen im alten Hafen 24 Relikte von Schiffen ans Tageslicht, die zum Teil bei einer Belagerung der Vandalen versenkt worden waren.
Die Stadt liegt an einem spektakulären Golf, der das Meeresschutzgebiet von Tavolara schützt, über das man zur exklusiven Costa Smeralda gelangt. An der grenzenlosen Küste von Olbia hat man unter den unzähligen türkisblauen kleinen Buchten die Qual der Wahl: an erster Stelle stehen die vier wunderschönen Einbuchtungen von Porto Istana, die zum Schutzgebiet gehören, und der Lido von Pittulongu, insbesondere La Playa, der Lieblingsstrand der Einwohner von Olbia. Nach einander folgen die Strände Squalo, Pellicano und weiter im Norden Mare und Rocce sowie Bados (an der Grenze zum Golfo Aranci). Im Norden erstreckt sich ein weiterer langer Küstenstreifen: weißen Sand (oder kleine Kieselsteine) und kristallklares Meer gibt es in Porto Rotondo, Marina di Cugnana und Portisco, hier vor allem am Strand von Sa Rena Bianca. Im Süden hingegen in Richtung San Teodoro liegen die ockergelben Sandstrände Lido del Sole, Le Saline, Bunthe, Li Cuncheddi und Punta Corallina. Der Genuss von Meer und Archäologie könnte mit kulinarischen Gaumenfreuden abgerundet werden. Ein absolutes Muss sind die Venusmuscheln von Olbia mit einem Gläschen Vermentino.
Tortolì
Tortolì ist das Tor von Ogliastra und leitet in ein vielfältiges, faszinierendes Gebiet über: rund um die Stadt, die 11.000 Einwohner zählt und im Sommer von zehntausenden Besuchern belebt wird, prägen tropische Strände, Wälder und mediterrane Macchia, fruchtbare Ebenen und Lagunenseen, landwirtschaftlich bebaute sanfte Hügel und ein einzigartiger roter Pophyrstreifen das Bild, der parallel zur Küste verläuft. Die Rocce Rosse (roten Felsen) sind ein absolut spektakuläres Beispiel dafür. Dieses Naturdenkmal im Ortsteil Arbatax ragt aus dem smaragdgrünen Meer empor und bietet einen zauberhaften Farbkontrast: Das ist die Kulisse für das Musikfestival Rocce Rosse Blues. Daneben liegt der Hafen, an dem die Touristen ankommen und von dem die Schiffe zu den wunderschönen Buchten der Ogliastra abfahren. Das Meer von Tortolì ist eine Augenweide und der am meisten mit der „Blauen Flagge “ ausgezeichnete Küstenstreifen der Insel. Hinter den Rocce Rosse erhebt sich die Cala Moresca eine „städtische“ Perle mit Granitfelsen und goldgelbem Sand. Nur etwas weiter südlich bezaubern die Blautöne von Porto Frailis und der lange Lido di Orrì: 16 km verborgene Buchten und kleine Strände, darunter die wunderschöne Cala Ginepro mit ihrem feinen Sand, den geschliffenen Steinchen und dem Wacholderwald sowie San Gemiliano. Die roten Felsen ragen auch im Paradies von Cea empor, ein 4 km langer weißer, weicher Sandstrand. Dieses Naturschauspiel wird von einladenden Grünflächen, wie dem Stadtpark La Sughereta und dem Batteria-Park auf der Spitze eines Hügels mit Aussicht über den gesamten Golf, abgerundet.
Aus der Nuraghenzeit sind in diesem Gebiet über 200 Monument geblieben, wie die Fundstätte S’Ortali ‘e su Monti belegt: Auf 7 Hektar sind eine Nuraghenanlage, ein Riesengrab, zwei Menhire, Hütten, eine Domus de Janas, eine Mauer und Überreste einer weiteren Nuraghe verteilt. Mit der Ankunft der Phönikiern im 7.Jh.v.Chr. und Punier in diesem Gebiet entstand Sulci Tirrenica, ein strategischer Hafen für die alten Seeleute. Spuren der Punier findet man auch im Lagunensee von Tortolì, während die Schiffsrelikte auf dem Meeresgrund des Golfes an die Zeit der römischen Herrschaft erinnern. Aus der spanischen Zeit wiederum sind die Wachtürme, darunter der Torre di San Miguel. In der Stadt sind das Museum für moderne Kunst Su Logu de s’Iscultura und die ehemalige Kathedrale Sant’Andrea, die Ende des 18.Jh. im klassizistischen Stil auf einer älteren Kirche errichtet wurde, von der noch zwei Kapellen übrig sind. In einer davon wurde die Statue der Hl. Elisabeth von Ungarn gefunden. In der Kirche befindet sich ein prächtiger Altar aus mehrfarbigem Marmor. Das beliebteste Fest von Tortolì ist das der Stella Maris Ende Juli in der kleinen Kirche von Arbatax mit anschließender Meeresprozession.
In den örtlichen Restaurants kann man Culurgiones, „ährenartig “ geschlossene Teigtaschen, Suppen, Spanferkel, Lammbraten und gekochtes Schaffleisch kosten. Dazu passt ein Gläschen Cannonau, der bei einer Reise in die Ogliastra nicht fehlen darf.
Villacidro
Villacidro ist ein altes Dorf, das in den Wäldern am Fuße des Monte Linas eingebettet ist.
Hier gibt es mehrere Bäche und Wasserfälle, darunter Sa Spendula, ein Ort, an dem der Dichter D'Annunzio gerne spazieren ging und dem er ein Sonett widmete. Im Ort werden Zitrusfrüchte, Pfirsiche und Kirschen in Hülle und Fülle angebaut. Heute ist Villacidro ein wichtiges Zentrum für die Weintraubenproduktion zur Herstellung von Weinsorten wie Nuragus, Barbera und Cannonau. Diese Weine werden destilliert, um den berühmten Branntwein von Villacidro herzustellen.
Santa Barbara, die Schutzpatronin des Dorfes, wird am 4. Dezember gefeiert. Die Kirche San Sisinnio aus dem 17. Jahrhundert liegt inmitten einer wunderschönen Landschaft mit jahrhundertealten Olivenbäumen.
Das Dorf wird am 1. Januar zum Leben erweckt, wenn Su Trigu Cottu (gekochter Weizen) gefeiert wird, und am 17. Januar, wenn zu Ehren des Heiligen Antonius ein Freudenfeuer entzündet wird. Im Juni findet das Kirschenfest statt.
Empfehlenswert ist ein Besuch des Archäologischen Museums der Villa Leni auf dem Monte Granatico (Getreidebank), wo einst Getreide gelagert wurde.
Cardedu
Cardedu ist ein kleines Dorf an der mittleren Ostküste Sardiniens, nur wenige Minuten von einem klaren Meer und einer sandigen und felsigen Küste entfernt. Es ist die jüngste der Gemeinden in der Provinz Ogliastra. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde mehr oder weniger dauerhaft von den Familien des Dorfes Gairo bewohnt.
Das eigentliche Dorf entstand Mitte des 20. Jahrhunderts, als eine heftige Flut das Dorf Gairo Vecchio vollständig zerstörte und die Bewohner flussabwärts zogen. Dort, wo bereits einige verstreute Häuser existierten, wurden die Kirche, die Schule und die Kaserne gebaut, wodurch das Dorf entstand. Der Ortsname Cardedu scheint sich auf die Kardenpflanzen zu beziehen, die hier reichlich vorhanden waren. Dass die Region seit sehr fernen Zeiten besucht wurde, belegen die zahlreichen archäologischen Fundstätten. Die Domus de Janas von Monte Arista sowie die Menhire von Cosa Iba sind der Jungsteinzeit zuzuordnen. Die Nuraghenzeit ist am stärksten vertreten: Zu den wichtigsten Denkmälern gehören die Nuraghen Tronconi, Musciu, Perd'e Pera, Genn'e Masoni und der Brunnentempel von Su Presoneddu.
Cardedu gibt verschiedene Naturschönheiten in der Gegend. Das Territorium ist sehr abwechslungsreich mit weiten Ebenen, sanften Hügeln, Bergen und weiten Küstenstreifen. Von den Bergen genießt man ein wunderbares Panorama, das sich gegen den Horizont abhebt und im blauen Meer versinkt. Im Gebiet des Monte Ferru sind zahlreiche Arten von Tieren und Pflanzen, die viele Besucher anziehen, um dort Wanderungen zu machen. An der Küste findet man sowohl Sandstrände als auch felsige Buchten. Die sandige Küste erstreckt sich über 4,5 km mit mehreren Stränden wie Foddini, Tramalitza, Museddu und Perd'e Pera. Von hier beginnt die felsige Küste über eine Länge von ca. 1 km. Sie ist zerklüftet, hat eine eigenartige rötliche Farbe und es wächst niedrige Macchia.
Im äußersten Süden der Felsenküste liegt der bekannte Strand Sa Spiaggetta mit glatten Steinen beachtlichen Ausmaßes. Der kleine Ort ist sehr jung, aber seine Bewohner bewahren ein tausendjähriges kulturelles Vermögen, das seine Wurzeln im alten Dorf Gairo Vecchio hat. Dieser Schatz findet seinen Ausdruck in der lokalen Gewandtheit, im Bereich der Volkstraditionen und bei religiösen Ereignissen. Das Kunsthandwerk war einst ein Teil des Lebensunterhalts und wird heute als Teil der eigenen Kultur neu entdeckt, dazu gehören die Herstellung von Messern und Korbwaren.
San Giovanni Suergiu
San Giovanni Suergiu, ein dicht besiedeltes Zentrum der Basso Sulcis-Ebene, liegt am Zusammenfluss der Straßen, die Cagliari mit Sant'Antioco und Carbonia und Iglesias mit Teulada verbinden. Es entstand aus dem fortschreitenden Zusammenschluss mehrerer separater Siedlungen, genannt "furriadroxius", die ursprünglich Unterstände für Tiere und Hirten waren. Heute besteht die Gemeinde aus vier Hauptzentren: San Giovanni, Palmas, Matzaccara und Is Urigus und etwa sechzig sehr kleinen bewohnten Zentren, die "Medaus" genannt werden. Die Stadtgeschichte seines Territoriums ist jedoch sehr alt. Tatsächlich wurde das Dorf im 9. Jahrhundert Teil des Judikats von Cagliari und ging im folgenden Jahrhundert an die Grafen von Gherardesca über. Die Stadt wurde dann im sechzehnten Jahrhundert unter ständigen Angriffen der Sarazenen verlassen, aber im siebzehnten Jahrhundert wieder besiedelt.
Menschen verkehrten im Territorium von San Giovanni Suergiu seit der Neueren Jungsteinzeit, aus der die interessante Nekropole Is Loccis Santus mit dreizehn einzel- oder mehrzelligen Gräbern stammt. Im Laufe der Jahrhunderte war das Gebiet immer dicht bevölkert. Es gibt zahlreiche Nuraghen, darunter die eindrucksvolle Konstruktion von Craminalana, mehrere tombe dei giganti (Felsengräber) und heilige Brunnen. Viele Spuren stammen auch aus der Zeit der Punier und der Römer, sie wurden aber bisher noch nicht systematisch untersucht. In der Nähe von Matzaccara an den Ufern der Lagune von S. Antioco sind Spuren eines Hafens zu erkennen. In der Altstadt von San Giovanni befinden sich die Ruinen der romanischen Kirche S. Giovanni, die bis 1936 Pfarrkirche war. Die Ortschaft Palmas wurde 1962 wegen des Eindringens von Wasser aus dem nahen Staudamm Monte Pranu verlassen und die Bewohner zogen in ein neuerbautes Dorf, wie es auch in Villarios und Tratalias geschah. Heute sieht man vom alten Palmas noch die Ruinen der Richterfestung und in der Nähe der Straße SS 195 die kleine romanische Kirche S. Maria. Nicht weit vom Dorf kann man in den Lagunen von S. Antioco und Porto Botte eine beachtliche Vielfalt von Sumpfpflanzen und Wasservögeln sehen, wie Flamingos und Reiher. Die wichtigste Veranstaltung im Dorf ist ohne Zweifel das Fest zu Ehren des heiligen Schutzpatrons, San Giovanni Battista, am 24. Juni. Weitere Feierlichkeiten auch mit zivilen Veranstaltungen sind am 29. August. Bei diesem Fest kann man das köstliche, traditionelle
Porto Ferro
Der Strand von Porto Ferro an der nördlichen Grenze der Riviera del Corallo erstreckt sich über ca. 2 km und wird von drei spanischen Aussichtstürmen beherrscht, die auf das 17. Jh. zurückgehen. Er ist bedeckt von einem ockerfarbenen Sand, der streckenweise mit Muscheln vermischt ist. es ragen einige Felsen empor. Die schöne Bucht zieht jedes Jahr aus vielerlei Gründen zahlreiche Badegäste an: Zum einen ist sie für ihre Schönheit berühmt, aufgrund des transparenten, kristallklaren Wassers, das in dieser tiefen Bucht den Sandstrand und die Felsen aus rotem Trachyt umspült. Zum anderen wird der Strand von einem herrlichen, weit ausgedehnten grünen Pinienwald eingerahmt, der bis zum nahegelegenen Baratz-See reicht, dem einzigen natürlichen See Sardiniens.
Porto Ferro befindet sich im gleichnamigen Gebiet der Gemeinde Sassari und ist über die Provinzstraße 55-bis bis zu erreichen, von der man in Richtung Porto Ferro abbiegt.
Porto Ferro liegt inmitten einer eimaligen Landschaft und verfügt über einen weitläufigen Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile parken dürfen. Diese sind für all diejenigen geradezu ideal, die im Urlaub viel herumkommen möchten und völlig unbeschwert von einem Ort zum anderen ziehen möchten. Ähnliches gilt auch für Urlauber, die mit dem Zelt unterwegs sind und die hier in der Bucht einen Campingplatz vorfinden. Bei guten Windverhältnissen kommen am Strand von Porto Ferro auch Windsurfer und Surfer voll auf ihre Kosten, während die Bucht an windstillen Tagen ideal für eine Tour mit dem Tretboot ist, um den schönen Küstenabschnitt einmal vom Wasser aus zu erkunden. Das Meer ist reich an Fischgründen und bei Freunden der Unterwasserjagd sehr beliebt. Der Strand von Porto Ferro verfügt über einen behindertengerechten Zugang.
Arzachena
Atemberaubende Landschaften, unvergleichlich schöne Strände, mit Weingärten und archäologischen Schätzen übersäte Hügel. Ein riesiges, in seiner Art einmaliges Gebiet prägt Arzachena, eine kleine Stadt der Gallura, 25 Kilometer von Olbia entfernt mit 14.000 Einwohnern im Winter. Ebenso viele Betten gibt es in den Beherbergungsbetrieben eines Orts in laufendem demographischem und wirtschaftlichem Wandel, einem berühmten Fremdenverkehrsort an der Costa Smeralda, Symbol für den Elitetourismus ist, der in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert eingesetzt hat. Zum Florieren tragen des Weiteren die Schifffahrt, der Abbau von Granit, welcher der Architektur der historischen Altstadt ihr typisches Gesicht verleiht, sowie die renommierten Kellereien bei, die den Vermentino di Gallura erzeugen. Bis ins 17. Jahrhundert handelte es sich bei Arzachena lediglich um ein paar vereinzelte Häuser rund um die Kirche Santa Maria. Heute ist der Ort eine wahre Farbenpracht: Plätze und Fassaden aus rosa Granit und weißem Stein, mit Blumen geschmückt und Grünflächen, um die sich Boutiquen, Spezialitätenläden und Kunsthandwerk reihen. Um die Stadt herum die typischen Stazzi, sowie viele Ortsteile einer „jungen“, 1922 eingerichteten Kommune. Darunter Abbiadori, Baja Sardinia, Cannigione, sowie Poltu Quatu, eine moderne Marina an einer fjordartigen Bucht. Und schließlich Porto Cervo, ein architektonisches, in die Landschaft eingebettetes ‘Juwel’, der exklusivste Urlaubsort Sardiniens, der im Sommer herrliche Yachten anlockt, durch den berühmte Persönlichkeiten flanieren, schillerndem Nachtleben, Luxusvillen und Luxushotels, exklusiven Restaurants, glamourösen Lokalen, Segelregatten und Golfturnieren.
In unmittelbarer Nähe wilde Landschaften wie Capo Ferro und die unzähligen smaragdgrünen Strände. Besonders hervorzuheben Cala Granu und der weiße, weiche halbmondförmige Sandstrand Grande Pevero. Dahinter erstrecken sich den Li Nibani Inseln gegenüber die gepflegten Grünflächen des Pevero Golf Club. Die Vips tummeln sich gerne am Piccolo Pevero, der etwa halb so lang ist wie sein „großer Bruder“. Nicht zu vergessen die entzückenden kleinen Buchten der Baia di Romazzino. Poltu di li Cogghj war der Lieblingsstrand des Aga Khan: er ist heute als Fürstenstrand bekannt, aus feinstem Sand und rosa Felsen. Der gegenüberliegende Felsvorsprung besticht durch La Celvia mit Quarzsand und Muschelresten, direkt an der Cala di Volpe, einem kleinen Hafen, in dem Szenen aus den James Bond Film ‘Der Spion, der mich liebte’ gedreht wurden. Etwas weiter südlich befindet sich Cala Capriccioli, der herrlichste Strand der Costa Smeralda. Das Panorama wird abgerundet durch den Inselpark der Maddalena mit den Inseln: Soffi, delle Camere und Mortorio. In der Ferne erblickt man die Küste von Liscia Ruja: Buchten, in denen die weißen Segel der Boote gleißen. Der größte Strand ist zu Mariä Himmelfahrt Schauplatz eines großen Festes. Den Abschluss der Küste bildet die suggestive, einsame La Suareddha. Die 90 Kilometer lange Küste von Arzachena ist gespickt mit weiteren Meisterwerken, darunter der „Seidenstrand“von Tanca Manna und die herrliche Ea Bianca. Hinter La Sciumara befindet sich Padula Saloni, ein bei Birdwatchern beliebtes Binnengewässer, an dem der rote Fischreiher, der Stelzenläufer und der Moorfalke beheimatet sind. Neben Meer und High Society hat Arzachena auch eine faszinierende Vergangenheit zu bieten, der man Schritt auf Tritt begegnet. In der historischen Altstadt befindet sich der monti incappiddhatu (Berg mit Hut), ein auch als il Fungo (Pilz) bekannter Fels, dem der Zahn der Zeit eine originelle Form verliehen hat und der seit der Neusteinzeit genutzt wurde. Bei einem Spaziergang durch das Land entdeckt man einen weitläufigen archäologischen Park. Die älteste und zugleich berühmteste Stätte ist die Nekropole Li Muri, auch Nekropole der Rundgräber genannt. Ein nennenswertes Zeugnis aus der Bronzezeit sind die Nuraghen Albucciu, ein in einem Olivenhain verborgener, korridorartiger Bau. Um die Stätte herum befinden sich die Überreste eines Dorfes und 80 m weiter das Moru Grab, eine Allée Couverte, die in ein Riesengrab umgewandelt wurde. In der Nähe befindet sich außerdem der Tempel Malchittu, in dem rituelle Zeremonien abgehalten wurden. Ein Muss ist die Prisgiona im Tal von Capichera, bestehend aus dreilappigen Nuraghen und einer Siedlung mit rund hundert Hütten. Den Abschluss des archäologischen Rundgangs bilden zwei Riesengräber, die in mehreren Phasen zwischen der frühen und mittleren Bronzezeit gebaut wurden. Das Grab Coddu vecchiu mit einer 4 Meter hohen Stele, und das berühmte Grantigrab Li Lolghi.
Marina di Cugnana
Dieser Strand befindet sich im Gebiet Marina di Cugnana und zählt zur Gemeinde Olbia. Er zeichnet sich durch Kieselsteine und Kies aus. Der Strand ist nicht sehr weitläufig, aber das kristallklare Meer und die beeindruckende mediterrane Vegetation machen ihn zu einem Garten Edens.
Man erreicht ihn auf der Straße, die von Portisco in Richtung Süden führt, wobei man links nach Porto Rotondo abbiegt und dann ebenfalls links der leicht zu erkennenden Beschilderung folgt.
An diesem einsamen kleinen Strand gibt es einen kleinen Hafen, der vor allem von Urlaubern genutzt wird und der geschützt im Golfo di Cugnana liegt. Das Serviceangebot besteht aus einem Parkplatz, Cafés und Restaurants. Hier besteht die Möglichkeit, Sonnenschirme und Liegen zu mieten.
Carloforte
U pàize ist eine ligurische Enklave in Sardinien, in der Sprache und Kultur ihrer Gründer, einiger Fischerfamilien aus Pegli bewahrt wurden, die von der tunesischen Insel Tabarka stammten, wo sie seit dem 16.Jh. ansässig waren. 1738 erhielten die Tabarkiner von König Karl Emanuel III die Erlaubnis, die Insel San Pietro zu kolonisieren, die unbewohnt war und seit der phönizischen Besiedlung (8.Jh.v. Chr.) die Insel „der Sperber“ genannt wurde. Dieser folgten die Punier, die einen Tempel und eine Nekropole hinterlassen haben. Eben diese Fischer sollen 40 Jahre später auch Calasetta auf der vorgelagerten Insel Sant’Antioco gegründet haben.
Das nach wie vor eng mit Pegli und Genua verbundene Carloforte ist, mit 6.000 Einwohnern, das einzige Zentrum der Insel: Es bezaubert mit seinen vielen, an einem sanften Hang hochführenden Gässchen, mit seinen bunten Winkeln und Meerausblicken, dem kleinen Hafen und den einstigen Verteidigungsanlagen, von denen noch Wachtürme und Mauerabschnitte mit Forts zu sehen sind, darunter auch La Porta del Leone. Zu den architektonischen Besonderheiten dieses Ortes, der zum Club der schönsten Orte Italiens zählt, gehören U Palassiu aus den Anfängen des 20.Jh., dem heutigen Cineteatro Giuseppe Cavallera, und die Kirche der Madonna del Naufrago, in der die von den Tabarkinern verehrte Holzstatue aufbewahrt wird, die ein Symbol für den Glauben und die solidarische Einheit der Gemeinschaft ist. Tief verwurzelt ist auch die Verehrung des Hl. Petrus, dem Schutzpatron der Korallenverarbeiter und Thunfisch-Fischer, der am 29.Juni gefeiert wird. Ein gutes Fotomotiv ist an der Uferpromenade das Denkmal für Karl Emanuel III, eine Marmorgruppe mit drei Statuen (1786), in deren Mitte der König steht, nach dem auch der Ort benannt ist, während Karl Borromäus die Pfarrkirche geweiht ist. In Spalmadureddu erhebt sich der Turm San Vittorio, ein aus Trachytblöcken gebauter Verteidigungsvorposten, der 1898 in ein astronomisches Observatorium umfunktioniert wurde. Seit 2016 ist es das Multimediale Meeresmuseum, das die Geschichte von Carloforte erzählt. Denn das Meer ist unzertrennbar mit diesem Ort verknüpft: Die Küsten von San Pietro sind eine Kette von zerklüfteten Felsen und Buchten. Im Norden stößt man auf die romantische Cala Vinagra, im Nordwesten auf den Fjord, den die bezaubernde Cala Fico abschließt, im Westen auf das Kap von Capo Sandalo, das vom westlichsten Leuchtturm Italiens aus dem 19.Jh. dominiert wird, im Süden auf den spektakulären Strand La Bobba, die steil abfallenden Klippen Conca und Le Colonne, zwei aus dem Meer ragende spitze Felsen, dem Wahrzeichen von Carloforte.
Auf keinen Fall sollte man sich die Verkostung der örtlichen Gerichte entgehen lassen. Von Mai bis Juni stehen beim Girotonno im Rahmen einer internationalen Gastronomieveranstaltung mit Wettbewerben und Live-Kochveranstaltungen die Spezialitäten des Ortes im Mittelpunkt. Hier wird der Thunfisch in phantasievollen Rezepten neu interpretiert. Dem steht das pittoreske Dorffest Sagra del Cuscus tabarkino am 25. April um nichts nach. Von der Küche zum Kino mit Crêuza de mä, einem Event von Carloforte, das der Filmmusik gewidmet ist.
Archäologisches Museum von Villasimius
Das Museum von Villasimius hat seinen Sitz in einem Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert und sammelt Zeugnisse vom Nuraghenzeitalter bis zum Mittelalter.
Ein Raum ist dem Heiligtum in der Siedlung Cuccureddus gewidmet, die von phönizischer Zeit bis in die Spätantike aktiven Anteil an den Handelsbeziehungen der Insel hatte. Zwar stammen die Funde aus dem Heiligtum, doch legen sie auch vom Alltagsleben der Bewohner der Stätte Zeugnis ab. Unter den Gegenständen aus römischer Zeit ragen die Votivgaben aus Terrakotta hervor, die Gesichter von Gottheiten und Körperteile der Geber darstellen.
Von besonderem Interesse ist die Ausstellung der Unterwasserfunde an der Küste von Villasimius. Zu sehen sind außerdem einige Kanonen und ein Teil der Ladung eines spanischen Schiffs, das um das 15. Jahrhundert nahe der Isola dei Cavoli sank. Das Schiff war auf dem Weg nach Kampanien oder Sizilien und transportierte Azulejos, Fliesen mit charakteristischer weiß-blauer Glasur.
Weitere Unterwasserfunde werden anhand von Rekonstruktionen der ursprünglichen Fundorte und der Objekte aus phönizisch-punischen, römischen und wandalischen Schiffen illustriert.